Wie jedes Jahr fand auch 2016 wieder am letzten Freitag im Januar die Dresdner Fachtagung für Ernährungsmedizin und Diätetik statt. Das TUMAINI-Institut beteiligte sich mit einem Vortrag über die Ernährungsberatung von Menschen in sozialen Randgruppen an dieser Veranstaltung. Neben den Gesprächsführungstechniken des Motivationalen Interviews stellten wir Begleitmaterial für die Ernährungsberatung vor, das im Rahmen eines europäisch geförderten Projektes entwickelt wurde.

Die wissenschaftliche Leiterin und Moderatorin der Veranstaltung, Frau Dr. med. Andrea Näke, eröffnete die Tagung mit einer Reise in die Entstehungsgeschichte von Fast Food. Frau Eva-Maria Endres stellte im Anschluss daran die Gegenbewegung „Slow Food“ vor. Dabei handelt es sich um eine soziale Bewegung, die 1986 in Italien ihren Anfang nahm und als Demonstration gegen die Fast Food Kette „McDonalds“ ins Leben gerufen wurde.Im Anschluss daran erklärte Diplom-Biologin Susann Ullrich die kurz- und langfristige Wirkung von einzelnen Lebensmitteln auf die Gehirnfunktionen. Viele Untersuchungen zeigen, dass z.B. Glucose und Koffein eine leistungssteigernde Wirkung haben können.

Sabine Schulz-Greve berichtete von ihrer Arbeit an Schulen in Berlin, wo sie im Auftrag der „Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung“ die Verpflegungssituation unter die Lupe nimmt und zu verbessern versucht. Frau Dr. med. Elena Henkel referierte über Erkenntnisse, die aus kontinuierlichen Blutzuckermessungen (CGM) gewonnen werden können. Dr. Juliane Yildiz machte auf das Phänomen des sogenannten „hidden hunger“ aufmerksam. Dieser verborgene Hunger äußert sich durch einen Mangel an Mikronährstoffen und zeigt keine typischen klinischen Merkmale.

Dr. Patricia Anielski illustrierte eine Aufzählung von dopingrelevanten Substanzen in Nahrungsergänzungsmitteln, die bereits bei diversen Profisportlern eine Überführung wegen Dopings zur Folge hatten. Von der Charité Berlin hat uns anschließend Prof. Dr. med. Eberhard Mönch über die seltene Stoffwechselkrankheit „Glykogenose“ aufgeklärt. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um eine Speicherkrankheit, bei der Glucosedepots in Form von Glykogen angelegt werden, diese aber im Bedarfsfall nicht wieder zu freier Glucose abgebaut werden können. Nach diesem bewegenden Thema galt es dann zum Abschluss des Tages noch, Prof. Dr. med. Uwe Wollina zu folgen, der über Hyper- und Hypopigmentierungen bei Adipositas gesprochen hat.

Rundum war dieser Tag wieder mit einer breiten Themenvielfalt für die Ernährungsmedizin und Diätetik gefüllt und hat das Wissen vieler Teilnehmer bereichert.