Schon lange führen wir unsere Weiterbildung zum Präventionsmanager nicht mehr nur allein auf deutschem Boden durch. Im September 2015 führte uns ein Auftrag bis auf den im Persischen Golf gelegenen Inselstaat Bahrain. Da uns für die Weiterbildung der 20 Teilnehmer, die vorwiegend als Ärzte in der Primärversorgung tätig waren, nur 4 Tage zur Verfügung standen, mussten wir die Inhalte entsprechend straffen und an die lokalen Besonderheiten anpassen. Dank der herzlichen Art und der hohen Motivation der Menschen in Bahrain hatte das 4-köpfige Weiterbildungsteam auch dieses Mal große Freude am Durchführen des Trainings. Zahlreiche Diskussionen führten dazu, dass wir uns von der Lebensweise vor Ort einen besseren Eindruck verschaffen und damit auch hilfreiche Anregungen für eine umsetzbare Diabetesprävention geben konnten. Zur Erlangung des Zertifikates mussten die Teilnehmer während der Trainingstage ein Konzept für ein eigenes Präventionsprogramm entwickeln und vor der Gruppe präsentieren. Ein Programm hatte beispielsweise zum Ziel, mehr Aktivität in den Schulalltag zu integrieren, indem alle Schüler mit Schrittzählern ausgestattet werden und entsprechende Empfehlungen vermittelt bekommen sollen. Eine weitere Idee bestand darin, das Krankenhauspersonal ebenfalls mit Schrittzählern und einer 15-minütigen tägliche Arbeitszeit-Freistellung zum Laufen auszustatten.

Jeweils am späten Nachmittag der Trainingstage hatte unser Weiterbildungsteam dann die Möglichkeit, auch ein paar Besonderheiten von Bahrain zu sehen und zu erleben. So haben wir z.B. einen traditionellen Markt besucht, haben den Ablauf der täglichen Routine in einem von 27 Health Centers (ähnlich einer deutschen Poliklinik) kennengelernt, wurden durch ein Völkerkundemuseum geführt und haben traditionelles Essen genossen. Wenn man die Menschen von Bahrain in ihrem Alltag erlebt, versteht man auch, warum sie so große Probleme mit lebensstilbedingten Erkrankungen haben, denn das Leben dort ist stark von Inaktivität und kalorienreichem Essen geprägt.